Die EU-Verordnung sieht vor, dass jährlich eine Aquakulturstatistik erstellt werden muss. In dieser bundesweiten Statistik ist zu entnehmen, dass in Bayern 2012 6000 Tonnen Speisefisch erzeugt wurden.
Aquakultur beschreibt die Produktion von Gewässerlebewesen (Fische, Krebs- und Weichtiere, Algen) unter kontrollierten Haltungs- und Aufzuchtbedingungen. Im Gegensatz zur Fischerei sind die Wasserorganismen während der gesamten Aufzucht bis zum Verkauf im Besitz der Betreiber der Aquakulturanlagen. Von den in der Erhebung berücksichtigten knapp 4.000 Speisefisch produzierenden Aquakulturbetrieben in Bayern wurden nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung 6.012 Tonnen (t) Speisefisch erzeugt. Dies entspricht rund 480 Gramm pro Einwohner Bayerns.
Trotz der Kleinstrukturierung der Aquakulturbetriebe in Bayern wurde der überwiegende Teil der in den Verkauf gegangenen Fische von nur wenigen großen Betrieben erzeugt. So entfielen auf fünf Prozent der Aquakulturbetriebe – ihre jährliche Fischproduktion betrug jeweils mindestens fünf Tonnen – fast drei Viertel (4.459 t) der zum Verzehr verkauften Fische, heißt es in einer Erklärung des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums, dass auch für das Fischereiwesen zuständig ist.
Im Durchschnitt wurde von jedem dieser knapp 200 Betriebe 22,6 t Speisefisch erzeugt. Dagegen trugen die kleineren Betriebe, die eine jährliche Produktion von unter einer Tonne aufweisen (83 Prozent der Aquakulturbetriebe), lediglich knapp ein Zehntel (561 t) zur Speisefischproduktion in Bayern bei. Die durchschnittlich erzeugte Menge dieser rund 3.300 Betriebe lag bei 170 kg.
Gut sieben Zehntel der Speisefischproduktion entfielen in Bayern auf den Gemeinen Karpfen (2 187 t bzw. 36,4 Prozent) sowie auf die Regenbogen- und Lachsforelle (2.119 t bzw. 35,2 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgt der Elsässer Saibling mit einem Anteil von 12,2 Prozent (732 t).
Gut 80 Prozent der Karpfen stammten aus Mittelfranken (963 Tonnen bzw. 44,0 Prozent) sowie der Oberpfalz (805 Tonnen bzw. 36,8 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgt Oberfranken mit 187 t bzw. einem Anteil von 8,5 Prozent. Regional weniger konzentriert ist die Forellenzucht.
Eindeutig führend ist Oberbayern. Von dort stammte mit 614 Tonnen gut ein Drittel der Regenbogenforellen. An zweiter Stelle folgt Schwaben mit einem Anteil von 19,5 Prozent (356 t). Des Weiteren wurden ein Sechstel der Regenbogenforellen in der Oberpfalz (304 t) und 12,7 Prozent in Unterfranken (231 t) produziert. Neben den Speisefischen wurden in Bayern an verzehrfähigen Aquakulturen nur noch Krebse erzeugt. Mit 1,4 t fiel die Menge allerdings recht gering aus.
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